Mein Freiwilligen-Projekt

Mein Volunteer-Projekt

Berichte von Freiwilligenarbeit in Argentinien

Mein Aufenthalt bei einer NGO – Kindertagesstätte in Córdoba

Bei meinem Sozial-Projekt bekommen Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren die Möglichkeit, den Vormittag mit Nachhilfeunterricht und Sport zu verbringen. Die Kinder, welche an diesem Projekt teilnehmen, stammen grösstenteils aus Familien, die sozial schlechter gestellt sind. Einige Eltern müssen den ganzen Tag arbeiten und haben so keine Zeit, sich um ihre Kinder am Vormittag zu kümmern. Der „Hogar de día“ verhindert auch, dass die Kinder arbeiten und Geld für die Familie verdienen müssen, wenn die Eltern keinen Job haben. Somit ist für die NGO die Vermittlung der Rechte der Kinder an die Eltern und an die Kinder selbst von grosser Bedeutung.

Der „Hogar de día“ ist nur vormittags geöffnet, da am Nachmittag die Kinder in der Schule sind. Am Morgen, wenn die Kinder kommen, gibt es zuerst Frühstück (Tee und Kekse) für alle. Danach werden sie je nach Altersklasse in verschiedene Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe hat nun abwechselnd Nachhilfeunterricht und Sportunterricht.

Meine Aufgabe bestand nun darin, vorerst beim Ablauf des Frühstücks zu helfen. Danach stand es mir frei, beim Unterricht oder beim Sport mitzuhelfen. Die meiste Zeit half ich jedoch beim Unterricht mit.

Mir gefiel meine Arbeit sehr gut, da sie mit den Kindern auch immer sehr abwechslungsreich war. Vor allem lag es wahrscheinlich auch daran, dass mich sowohl die Kinder als auch meine Arbeitskolleginnen sehr herzlich aufnahmen. Die meisten Kinder waren von Anfang an sehr zugänglich, was natürlich den Kontakt zu ihnen erheblich erleichterte. Natürlich gab es auch Ausnahmen bei den Kindern. Aber im Laufe meiner Zeit dort, stellte ich fest, dass vor allem Kinder aus „Problemfamilien“ eher abweisend und abblockend waren. Mit der Zeit lernte ich auch die eine oder andere Familiengeschichte kennen, somit konnte ich dann auch mit diesen Kindern besser umgehen.

Der Unterricht verlief nicht immer ohne Probleme ab. An manchen Tagen waren die Kinder so aufgeregt, dass sie einfach ihre Übungen nicht machten. Da es hier nicht so formell abläuft wie in einer richtigen Schule, liefen sie einfach weg und spielten anstatt zu lernen. Einige Kinder haben jedoch sehr viele Lücken im Lernstoff, sodass der Nachhilfeunterricht auf jeden Fall von grosser Bedeutung für sie ist.

Die Kinder waren auch immer sehr an meinem Herkunftsland, meiner Familie usw. interessiert. Ich machte daher einen Vormittag eine Österreich-Präsentation. Sie waren begeisterte Zuhörer.

Zum Schluss möchte ich sagen, dass auf Grund der Unterschiede und Möglichkeiten zwischen den Kindern, meinen Kolleginnen und mir, es ist mir nie passiert, dass ich auf Ablehnung, Neid oder Ähnliches gestossen wäre.

Ich kann daher nur sagen, dass mir die fünf Wochen Sozial-Praktikum bei meinem Freiwilligen-Projekt in dieser Einrichtung sehr gut gefallen haben. Es ist für mich eine sehr wichtige Erfahrung, aus der ich einiges gelernt habe.

Kerstin (19) aus Neukirchen, Österreich