Praktikums-Berichte aus der Pampa
Vorpraktikum / Krankenpflegepraktikum in einem Krankenhaus
In der Zeit von 02. Oktober bis 30. November habe ich in der Guardia Central eines Hospitals in Córdoba, Argentinien ein Pflegepraktikum geleistet, wie es im Rahmen eines Medizinstudiums an einer deutschen Universität vorgeschrieben ist. Meine Arbeitszeiten waren täglich von montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr. Gleich zu Beginn des Praktikums fiel mir die meist gute Gemeinschaft im Personal und das daraus resultierende angenehme Arbeitsklima auf. Ich habe mich sofort gut aufgenommen und integriert gefühlt, was mir das Lernen und Arbeiten im Hospital wesentlich erleichterte.
Zu meinen Praktikumsinhalten gehörten:
- Massnahmen bezüglich Hygiene und Biosicherheit
- Bereitung der Materialien
- Hygiene und Komfort der Patienten
- Kontrolle der Lebenszeichen (Blutdruck, Puls, Temperatur ...)
- Blutzuckertest
- Assitenz in der Wundversorgung
- Vorbereitung und Verwaltung von Arzneimitteln
- Endovenose Injektionen und Legen von Venenverweilnadeln
- Legen von Magen- sowie Blasensonden
- Überführung von Patienten in andere Teile des Krakenhauses
- Dokumentation der Pflege
- Hospitationen im Operationssaal
- Beiwohnen von traumatologischen und kardiovaskularen OPs
Einige dieser Inhalte übersteigen das für Deutschland übliche Kurrikulum eines Pflegepraktikums, was mir persönlich jedoch sehr entgegen kam, denn man gewährte mir Einblick nicht nur in den Alltag der Pflege in einem Hospital, sondern auch in das Berufsbild eines Arztes.
Besonders beeindruckt hat mich während dieses Praktikums neben der bereits erwähnten interpersonalen Herzlichkeit vor allem die Improvisationsfähigkeit der Ärzte und des Pflegepersonals, dank derer auch mit den wenigen vorhandenen Mitteln dennoch in den europäischen Verhältnissen entsprechender medizinischer sowie hygienischer Standard gewährleistet werden kann.
Rückblickend betrachte ich mein Pflegepraktikum in dem Hospital als sehr erfolgreich verlaufen. Meiner Einschätzung nach hat es mir einen guten Einblick in das Berufsleben eines Arztes gegeben, mir gezeigt, welche persönliche Einschränkungen mitunter von ihm hingenommen werden müssen, aber auch, wie viel neue Kraft und Hoffnung das Lächeln eines genesenen Kindes spenden kann.
Mirjam aus Deutschland