Herausforderung Krankenpflegepraktikum

Johannes St. (20) aus Deutschland
Medizinisches Praktikum in Argentinien

Medizinisches Praktikum in Argentinien

Córdoba El Cabildo
Pflegepersonal im Krankenhaus
Pause im Park während Siesta
Exkursion Valle de la Luna
Iguazú besuchen

Ich wollte schon immer für mehrere Monate in ein spanischsprachiges Land in Südamerika reisen, um dort mein Spanisch wesentlich zu verbessern. Zwar hatte ich Schulspanisch über zwei Jahre lang, aber man vergisst in der Schule gelernte Dinge schnell wieder, da man sie dort nicht anwenden konnte und die Motivation fehlt. Daher waren die vorbereitenden vier Wochen Spanischkurs optimal, zum Auffrischen alten Wissens und zum Hinzufügen neuen Sprachwissens. Der Unterricht war sehr  intensiv und ich konnte wirklich viel in den 4 Wochen Kurs lernen.

Nach dem Spanischkurs ging mein Praktikum im Krankenhaus los. Es sind insgesamt 3 Monate Pflegepraktikum vorgeschrieben. Davon habe ich zwei Monate Pflegepraktikum vor dem Medizinstudium hier in Córdoba, Argentinien in einem privaten Krankenhaus abgeleistet. Gleich am ersten Tag bekam ich einen Rundgang durch die verschiedenen Abteilungen und Fachbereiche des Hospitals und konnte mir dann aussuchen, wo ich beginnen wollte. Auch die Arbeitszeiten konnte ich mit bestimmen. Während der zwei Monate Krankenpflegepraktikum war ich meistens auf der Inneren Medizin und auf der Intensivstation (UTI, unidad de terápia intensiva) tätig. Die Aufgaben sind gar nicht so verschieden wie in Deutschland und ich fand es hilfreich, vieles der Aufgaben schon einmal in Deutschland während eines Praktikums gemacht zu haben. So war ich nicht ganz nur auf die spanischen Erklärungen angewiesen. Das Krankenhauspersonal ist sehr freundlich und auch immer bereit, bei Fragen etwas zu erklären. Natürlich versteht man nicht alles wegen der Sprachprobleme und fehlender medizinischer Vorkenntnisse. Als Vorpraktikant hat man ja noch nicht angefangen zu studieren. So versteht man vieles nur halb (hängt von dem Sprachniveau jedes Teilnehmers ab). Interesse und Eigeninitiative sind wichtig, damit man einiges sehen kann und auch selbst ausprobieren darf, viel mehr als in Deutschland. So konnte ich auf Nachfrage bei einer Geburt und einer Operation dabei sein.

Insgesamt war das Praktikum eine Herausforderung und eine gute Erfahrung. Das Krankenhaus läuft auch ohne den Praktikanten und manchmal kommt man sich als Praktikant überflüssig vor. Das ist aber in Deutschland nicht anders und in Argentinien hatte ich immerhin mehr Möglichkeiten, auf meine Aufgaben selber Einfluss zu nehmen und konnte das Praktikum mehr nach meinen Wünschen gestalten.

Drei zufriedene Monate in Argentinien voller Erfahrungen und Eindrücke im Rückspiegel. Spanisch kann ich nun recht gut, es hat sich wesentlich verbessert. Ein Dank an die engagierten Lehrer und Lehrerinnen der Sprachschule und viele liebe Grüsse an meine neu gefundenen argentinischen Freunde. Ich war in der katholischen Gemeinde am Plaza aktiv und lernt dort einige Argentinier kennen, die mich in die Kultur eingeführt haben. Aller Abschied fällt schwer, vor allem da Córdoba und die Cordobesen ein Stück Heimat für mich geworden sind..."

Johannes St. (20) aus Selbitz, Deutschland